Ab 13 Jahren
Der 16-jährige Will ist ein sehr sensibler, feinfühliger, emphatischer junger Mensch. Seit drei Jahren geht er all seine Wege zu Fuß und immer wieder versucht er Maisbrot zu backen, so ein Maisbrot wie sein Vater immer gebacken hatte, aber es misslingt ihm jedes Mal. Dies alles macht er, um den Schmerz zu bekämpfen, den der Tod seines Vaters in ihm hinterlassen hat. Zu einigen Wegen, die in Verbindung mit seinem Vater stehen, möchten seine Füße ihn nicht tragen. Nicht zu dem chinesischen Laden mit den hundert Segenssprüchen, den er mit seinem Vater öfters besucht hat und auch nicht zu der Brücke in der Fourth-Street und auch lange nicht zu dem Haus seiner Freundin Playa, wo sie mit ihrer Familie lebt. Neben der Schule hat er einen Job in einem „One-Dollar-Shop“ angenommen, um seine Tage zu füllen. Und trotz seines eigenen Unglücks versteht er es für andere Menschen auf seine Art da zu sein. Egal ob das der Obdachlose ist, dem er ab und zu etwas abgibt; dem kleinen Schmetterlingsbeobachter, dem er ein Fernglas schenkt oder seinem kauzigen Chef aus dem One-Dollar-Shop, den er unterstützt. Als seiner Freundin Playa aus Kindertagen etwas Schlimmes passiert, wagt er den ersten Schritt aus seiner Raumkapsel und lernt sich seinen Problemen zu stellen und mit ihnen umzugehen.
Die Zahl 100 zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte: Hundert Kapitel mit jeweils 100 Worten, 100 chinesische Schriftzeichen auf jeder Doppelseite und 100 kleine Geschenke für seine Freundin Playa.
Alles in allem ist daraus eine berührende, aufwühlende Geschichte geworden, die noch lange nachwirkt.
Alison McGhee, Wie man eine Raumkapsel verlässt
Softcover
208 Seiten
Verlag: dtv
13,40€
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